Ein weihnachtlicher Collateral Eyes Street Photo Walk in Frankfurt

Vorwort

Am 7.12.19 war es wieder einmal soweit. Ein Street Photo Walk vom Frankfurter Kollektiv „Collateral Eyes“ stand in dem Terminplaner. Bei mir schon seit Bekanntgabe fest eingetragen. Zuweilen war ich aber gar nicht sicher ob ich überhaupt teilnehmen konnte. Zwischenzeitlich sind meine Freundin und ich umgezogen und wie das eben so ist, kann das einen ziemlich einvernehmen. Auch aktuell leben wir noch immer zwischen Umzugs Kartons und Ersatz Glühbirnen. Aber zum Glück ging alles glatt und ich durfte am Walk teilnehmen. Es wäre auch zu Schade gewesen wenn nicht, denn zum einen freute ich mich schon sehr darauf bekannte Gesichter, neue Gesichter und Freunde wieder zu sehen und zum anderen auch um endlich mal wieder fotografieren zu können, denn seit November war meine Kamera eigentlich kaum im Einsatz. Dem erwähnten Umzug geschuldet.

Ich bin wahnsinnig dankbar für die Szene der Street Photography und freue mich einfach wie verrückt, dass es so viele tolle fotografierende Menschen dort draußen gibt.

Der Walk war für mich auch noch ein kleines persönliches Jubiläum, das wurde mir aber erst im nachhinein richtig bewusst, denn der Walk im Dezember 2018 von Collateral Eyes war mein erster an dem ich überhaupt teilgenommen hatte. In der Zwischenzeit hat sich bei mir fotografisch gesehen unheimlich viel getan und ich habe an mehreren Walks in verschiedenen Städten teilgenommen und viele, viele liebe Menschen kennengelernt und neue Freunde gewonnen und in mein Herz geschlossen. Es ist doch erstaunlich, wie sehr die (Street) Fotografie verbinden kann. Ich bin wahnsinnig dankbar für die Szene der Street Photography und freue mich einfach wie verrückt, dass es so viele tolle fotografierende Menschen dort draußen gibt. Und das war es auch, was für mich diesen Walk zum Großteil ausgemacht hat. Euch alle wieder zu sehen und eine tolle Zeit zu haben. Danke dafür! Und ein großes DANKE an Collateral Eyes für die Organisation.

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v.l.n.r.: Stefan Lauterbach, Daniel Schilling, Sabine Mondorf, Reiner Girsch

Im folgenden möchte ich euch gerne noch ein wenig mehr vom Walk und diesem Tag erzählen und natürlich auch ein paar Bilder anhängen. Wobei ich hier sagen muss, dass meine Ausbeute eher gering ist und ich mit den wenigsten Fotos zufrieden bin. Ich war nicht genug fokussiert und es ist schwer, bei einem Walk mit ca. 20-25 Menschen gute Fotos zu schießen. Es ist nicht unmöglich, ab und zu gelöst von der Gruppe klappt es auch oder eben hier und da mal ein spontaner „Snapshot“. Ich denke es hängt auch, wie so oft, von der Tagesform und der Motivation ab. Mein Fokus lag diesmal mehr auf Gesprächen und eine gute Zeit zu haben. Doch zwischendurch hat es dann doch ab und zu mal ein Foto gegeben. Diese seht ihr am Ende des Beitrages.

Der Walk

Bei angenehm mildem winterlichen Wetter trafen sich einige Teilnehmer schon ein wenig früher zu einem kleinem Pre-Walk um 13 Uhr um dann später gegen 15 Uhr an der Hauptwache den Rest der Truppe aufzugabeln. Das erklärt auch die zwei Gruppen Fotos.

Beim Pre-Walk waren wir noch in einer eher kleineren Runde unterwegs, was sehr überschaubar war. Sogar ein wenig Sonnenstrahlen gab es am Bahnhofsvorplatz. Nachdem wir uns alle freudig begrüßt hatten, versuchten einige noch am Bahnhof ein paar Fotos zu machen. An Orten wo es so voll ist, ist es schwer zusammen zu bleiben. Daher gab uns Achim Katzberg einen Treffpunkt und eine Uhrzeit vor und so konnte ausgeschwärmt werden.

Am Bahnhof war dann Zeit für das erste Gruppenfoto:

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Foto von Ivan Slunjski

Und dann ging es auch schon weiter. An den einzelnen Stationen hatte man Zeit zum stehen bleiben, sich auch mal etwas zu lösen, zu quatschen, zu knipsen, zu fotografieren und um Glühwein zu trinken. Letzteres war natürlich enorm wichtig, denn mit der Zeit wurde es doch kälter und wir durstig. Also bevor wir uns selbst in die Menschen Mengen auf dem Weihnachtsmarkt begeben wollten, tranken einige von uns erstmal, etwas abseits vom Weihnachtsmarkt an der Hauptwache, einen Glühwein und stärkten uns mit Pommes. Nachdem wir uns dann am Struwwelpeter Brunnen mit dem Rest getroffen hatten, stürzten wir uns in das Getümmel der Weihnachtsmärkte. Hier wurde es wirklich schwierig sich nicht zu verlieren. Aber durch die klar gesteckten Ziele bzw. Treffpunkte, fand man sich meist irgendwann wieder. (Bis auf ein paar Ausnahmen 😉 )

Doch zuerst noch Gruppenfoto Nummer Zwei:

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Foto von Tobias Löhr

Weihnachtsmärkte und 3 Blickwinkel

Eines der ersten Ziele war der Rosa Weihnachtsmarkt auf einem kleinem Platz etwas abseits der Hauptwache. Ein etwas kleinerer Weihnachtsmarkt der LGBT Community in Frankfurt. Auch hier war schon wirklich viel los. Daniel Schilling, Sabine Mondorf und Reiner Girsch vom Kollektiv Off Perspective (ehemals NRW35) beschlossen hier sich wieder der 3 Blickwinkel Challenge zu stellen. 3 Fotos, 33 Minuten, ein Ort. Diesmal wurden noch Gerald Prechtl und Achim Katzberg aufgefordert teilzunehmen und auch ich habe mich der Herausforderung nochmal stellen dürfen. Sogar ganz freiwillig!  Zuvor habe ich bereits im Sommer bei einem Treffen in Mainz daran teilnehmen dürfen und auch einen Artikel darüber geschrieben, denn man auf der Webseite von Off Perspective lesen kann.

Dieses mal aber, und das könnt ihr mir glauben, war es nicht einfacher. Im Gegenteil, viel schwerer sogar. Ein randvoller Weihnachtsmarkt, Menschen quetschen ihre Leiber aneinander um an Glühwein zu kommen oder eine der zahlreichen fettigen Leckereien zu ergattern, die es eben auf Weihnachtsmärchen so gibt. Und irgendwo zwischen Bratwurst, Flammlachs und Omas Reibekuchen ein paar Street Fotografen/-innen die doch nur ein paar gute Fotos machen wollen.

Heiß und Fettig also! Klick, Klick, Klick! NOM, NOM, NOM!

Fokussieren, da ist es wieder. Das klappte heute einfach nicht so richtig gut bei mir. Und die guten Vorsätze, die ich mir bei den letzten 3 Blickwinkeln in Mainz vorgenommen hatte?  Nicht so richtig dran gedacht und einfach drauf los geschossen… (Siehe genannten Artikel). Nun ja, irgendwann hatte ich dann aber doch einen Fokus bzw. ein Thema. Ich konzentrierte mich auf Menschen die essen oder Essen zubereiten. Davon gab es mehr als genug. Die Zeit raste, die Menschenmassen wuchsen gefühlt pro vergangener Minute unverhältnismäßig an und das Bewegen wurde immer schwieriger. Klick, Klick, Klick! NOM, NOM, NOM! und 30 Minuten später:

3 Blickwinkel Heiß und Fettig:

(Alle Ergebnisse der 3 Blickwinkel sind am Ende des Artikels verlinkt).

Der Soul Of Street Filter

Nach der kurzen und knackigen Challenge ist vor dem nächsten Treffpunkt oder so ähnlich und Daniel zeigte schon ermahnend auf die Uhr. Ich musste aufhören. Und mir reichte es auch. Man traf sich dann am Rande des Rosa Marktes wieder und ich beschloss erstmal den neuen Soul Of Street Filter vor mein Objektiv zu kleben. Damit würde ich garantiert bessere Fotos machen,dachte ich jedenfalls.

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Es stellte sich heraus, dass der Filter scheinbar technisch noch nicht ganz ausgereift ist oder ich dessen Funktion leider nicht richtig verstanden habe. Ich weiss es nicht… leider musste ich ihn wieder abnehmen. Er wird jetzt weiterhin verbessert, versicherte man mir. Hab ihn jedenfalls auf einen Pfosten gebabbt und mit den roten Schuhen von Horst Frommont im Hintergrund sogar noch doch noch ein „gutes“ Foto mit dem Filter geschossen… also vom Filter, der Filter im Bild und auf dem Pfosten! Ok, ich höre ja schon auf…

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Nächster Halt: Dom/Römer

Ausstieg in Fahrtrichtung links! Nein, wir sind nicht mit der U-Bahn gefahren, sondern haben uns durch die Menschenmassen dort hin gequetscht. Jetzt aber erstmal etwas in der U-Bahn Station abhängen. Mit den weißen Wänden und etwas abseits vom Trubel, beinahe schon eine Oase der Entspannung. Ich mag diese Station, und die anderen offensichtlich auch. So formierte und verteilte man sich rund um bzw. innerhalb der Station. Und dann wurde es doch wieder etwas eng, aber jeder fand sein Plätzchen um auf den „Decisive Moment“ zu warten.

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Vorne unter dem Schild „Ausgang“: Achim Katzberg (Collateral Eyes) Links dahinter: Gerald Prechtel (Nunrberg Undposed Collective) Rechts vorne: Horst Frommont (Soul Of Street) in der U-Bahn Station Dom/Römer

Auf dem Dach und durch die Nacht

Die Zeit schritt voran, die Energie lies langsam nach, der ein oder andere hatte sich schon etwas früher verabschiedet und der letzte Treffpunkt war der Weihnachtsmarkt auf dem Dach des Parkhauses an der Konstabler Wache. Nach den 3 Blickwinkeln hatte ich für mich mein „Soll“ erfüllt. Die Luft war raus und ich freute mich auf ein paar heiße alkoholische Getränke und Essen. Auf dem Dach erwartete uns eine beeindruckender Blick über auf die Skyline und die Gruppe löste sich nun langsam auf. Die übrig gebliebenen genossen Glühwein und heißen Ebbelwoi in geselliger Runde und bei netten Gesprächen. Dann klang hier der Walk langsam und angenehm aus.

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Ein „harter Kern“ zog noch weiter und suchte sich ein Restaurant und machte anschließend das Frankfurter Nachtleben noch etwas unsicher. Hallo Patti, Reiner, Daniel, Sabine und Horst 🙂 Vom Paulaner zum Irish Pub bis in die Hotel Bar. Und die Extended Version des Walks gab es auch noch. Eben genannte (aber leider ohne mich), fotografierten noch am Sonntag weiter und wenn sie nicht erfroren sind, dann fotografieren sie noch heute.

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V.l.n.r.: Horst Frommont, Sabine Mondorf, Daniel Schilling, Patricia Grabowicz Extended Edition am Sonntag (Foto von Reiner Girsch).

 

In diesem Sinne wünsche ich allen frohe und besinnliche Weihnachten und angenehme Feiertage mit euren liebsten. Vielleicht sieht man sich ja beim nächsten Walk. 

Hohoho, Stefan!

 

 

Meine Auswahl:

 

 

 

Links:

Alle Ergebnisse der 3 Blickwinkel bei Off Perspective im Blog

3 Blickwinkel in Mainz (Artikel von mir).

Kollektive:

Collateral Eyes

Off Perspective

Nürnberg Unposed

Soul Of Street